
02 Mrz 5 Aspekte, die jede Smart City haben sollte
Immer wieder stelle ich mir die Frage, ab wann eine Stadt eine „Smart City“ ist. Ja, natürlich gibt es nationale und internationale Indizes. Einerseits haben wir den Smart City Index Deutschland, andererseits den internationalen IMD Index. Aber dennoch landen hier nicht alle Städte (nur Groß- oder Millionenstädte). Zudem gibt es kein Zertifikat, dass eindeutig belegt, welche Kriterien für den Titel „Smart City“ gelten. Gemäß der Smart City Charta gibt es eine Reihe an Eigenschaften, aber auch diese geben keine kurze, verständliche Erklärung, was eine smarte Stadt ausmacht. Darum hier ein Vorschlag von mir.
Relativ einstimmig besagt die Fachliteratur, dass eine smarte Stadt eine lebenswerte und nachhaltige Stadt der Zukunft zum Ziel hat. Aus meiner Sicht gibt es demnach fünf Aspekte, die eindeutig zeigen, was es bedeutet, eine solche nachhaltige und lebenswerte Stadt zu sein.

Schaubild der 5 Aspekte einer Smart City
1. Integrierte Stadtentwicklung
Eine smarte Stadt bedeutet, integrierte Stadtentwicklung zu betreiben. Integriert bedeutet in diesem Zusammenhang, dass verschiedene Fachbereiche innerhalb der Verwaltung zusammenarbeiten. Aber auch, dass innerhalb einer Stadt verschiedene Organisationen und Akteure gemeinsam an Projekten arbeiten. Integriert bedeutet auch, raumübergreifend zu planen und neben Einzelprojekten auch eine Gesamtstrategie der Stadt zu verfolgen.
2. Ressourcenschonung
Eine smarte Stadt betreibt aktiv Ressourcenschonung. In jedem Projekt werden Auswirkungen auf die Umwelt und die städtischen Ressourcen aufgezeigt und gezielt minimiert. Überhaupt sollte im Rahmen der Nachhaltigkeitsziele der United Nations gehandelt und gezielt städtische Projekte angegangen werden, die zum Erreichen der Klimaziele beitragen. Eine klimaneutrale Stadt? – in einer Smart City sollte das selbstverständlich sein.
3. Innovative Technologien
Eine smarte Stadt betreibt, fördert und nutzt aktiv Technologien. Digitalisierung sollte nicht nur gesetzlich vorgeschrieben erfolgen, sondern prozessual durchdacht sein. Innovative Technologien (z. B. Sensoren, KI) sollten für städtische Themen wie Umwelt, Mobilität oder Gesundheit eingesetzt werden – das ganze datensicher und durchdacht.
4. Soziale Innovationen
Eine smarte Stadt nutzt gezielt soziale Innovationen, um das Zusammenleben in der Gesellschaft zu verbessern. Dabei spielt es keine Rolle, wer zusammengeführt wird: Alt und Jung, politisch und unpolitisch, digital-affin und digital-avers. Wechselwirkungen mit den technologischen Entwicklungen sind hierbei gezielt zu fördern, da digitale Medien die Wirkung von sozialen Innovationen verstärken und hervorbringen können.
5. Partizipative Stadtgesellschaft
Eine smarte Stadt bedeutet insgesamt auch, dass die ganze Stadtgesellschaft partizipiert. Hierbei gibt es verschiedene Formen der Partizipation: die repräsentative, die rein informative bis selbstbestimmende. Doch eine Smart City agiert streng nach den Zielen der Offenheit und Transparenz, um Mitbestimmung der einzelnen städtischen Akteure auch zu ermöglichen. Natürlich erfordert dies ein Bewusstsein und den aktiven Wunsch nach Beteiligung bei Einzelpersonen. Doch in einer Smart City ist dieses vernetzte, partizipative Handeln kein Traum mehr, sondern Realität.
Zum Weiterlesen
- Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (2021). „Smart City Charta – Digitale Transformation in den Kommunen nachhaltig gestalten“, Mai 2021, Bonn.
- https://www.bitkom.org/Smart-City-Index
- https://www.imd.org/smart-city-observatory/home/
- https://digital-mit-wert.de/ist-deine-stadt-liebenswert-und-smart/