Steine auf dem Weg zur smarten Stadt - Digital. mit. Wert.
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Steine auf dem Weg zur smarten Stadt

Immer mehr Nachrichten zu einzelnen Städten, die eine Smart City werden wollen, erscheinen in diesen Tagen. Die Frist um Fördermittel des Bundes im „Smart Cities made in Germany“-Wettbewerb ist kürzlich verstrichen und bis Mitte April werden die Ratsbeschlüsse nachgereicht.

Mir stellt sich nun die Frage, inwiefern sich Modellprojekte tatsächlich nachhaltig zur smarten Stadt entwickeln können. Nicht zuletzt aus den letzten beiden Staffeln wird deutlich – Deutschlands „smarte Städte“ haben in der Realität mehr Probleme als Erfolge und werden häufig schöngeredet. Dabei sind drei elementare Schritte für einen erfolgreichen Weg zur smarten Stadt hilfreich. Entsprechend liegen auch hier die größten Defizite bei Konzepten, die nicht funktionieren.

Mit einem angemessenen Veränderungsmanagement (1) kann die Organisationskultur einer eher traditionell konservativen Stadtverwaltung schrittweise für die Modernisierung geöffnet werden. Durch den demografischen Wandel entstehen bereits jetzt eklatante Lücken in der Verwaltung. Diese Lücken werden durch den Fachkräftemängel verstärkt. Junge Menschen können aktuell bei der Berufswahl aus einer Vielzahl an Möglichkeiten wählen. Unter dem Stichwort „New Work“ werden Umstrukturierungen hin zu neuen Arbeitsformen und -modellen beschrieben. Diese Modernisierung ist auch in öffentlichen Verwaltungen zwingend notwendig, um den Anforderungen an zukünftige Arbeitswelt gerecht zu werden. Bisher sträuben sich eine Vielzahl traditionell geprägter Verwaltungen jedoch gegen diese – zwingend – notwendigen Veränderungen.

Umstrukturierungen werden durch die strategische Positionierung der Digitalisierung (2) innerhalb einer Stadtverwaltung ergänzt. Die IT wandelt sich, inzwischen durchdringt die Digitalisierung sämtliche Tätigkeitsbereiche. Dies erfordert ein umfassend professionell organisiertes und ressourcenstarkes IT-Management. Digitalisierungsbeauftragte nehmen auch vermehrt in Städten eine prioritäre Rolle ein. Idealerweise verfügen sie über umfassende Befugnisse, um auch strategisch die Rolle der gesamten IT umzubauen. Dort wo die Digitalisierung absichtlich klein gehalten wird und Befugnisse eingeschränkt sind – wundert man sich bis heute, warum denn nicht endlich alles digital funktioniert. Dabei ist Digitalisierung nur aus der obersten Führungsebene ein- und erfolgreich umzusetzen.

Zuletzt muss sich eine Stadtverwaltung ihrer zentralen Rolle bewusst sein, dass sie Netzwerke der gesamten Stadt zusammenführt (3). Öffentliche Institutionen und das städtische Marketing arbeiten gemeinsam an den Zielen der Stadt, zumindest sollten sie dies im Optimalfall. Sie tun dies zukünftig für eine Stadtgesellschaft, die aktiv(er) an der Gestaltung der Digitalisierung teilnimmt. Die Praxis zeigt jedoch, dass städtisches Marketing gern auf Flyer und Innenstadt-Feste reduziert wird. Im schlechtesten Fall gibt es mehrere konkurrierende Angebote von städtischem Marketing, die nicht zueinander passen. Existente Netzwerke in einer Stadt sollten sich gegenseitig bestärken und immer den Blick auf gemeinsame Ziele gerichtet haben. Für diese zielgerichtete Stärkung von Kooperationen hat die Stadt in ihrer ur-eigenen Daseinsvorsorgerolle die beste Position.

Zusammenfassend sind folgende drei Schritte elementar auf dem Weg zur Smart City:

(1) angemessenes Veränderungsmanagement

(2) strategische Positionierung der Digitalisierung

(3) Netzwerke zusammenführen.

Mit diesem Erfolgsmodell klappt nicht nur die Bewerbung um Fördermittel – sondern die gesamte Stadtgesellschaft profitiert durch den Umbau zur smarten Stadt. Der Weg in eine Zukunft mit souveräner Digitalexpertise von kleinen Gemeinden bis hin zur Metropole kann gelingen, doch es ist ein steiniger Weg.

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