
30 Mrz Der goldene Schlüssel zur Smart-City-Strategie
Viele Städte haben sich schon aufgemacht und erste Smart-City- oder Digitalisierungsstrategien entwickelt. Doch jene, die noch mittendrin sind oder gerade erst mit einer Strategie beginnen, möchte ich hier einige Tipps geben. Den „den“ goldenen Schlüssel zur perfekten Strategie gibt es. Er liegt aus meiner Sicht nicht in den Texten und Projekten – denn diese ähneln sich bei den Strategien viel zu sehr. Wirklich zählt, was im Hintergrund passiert, damit diese Projekte auch den Weg in die Umsetzung schaffen.
1. Motiviere Fachämter in den Verwaltungen sich zu beteiligen
Eine smarte Stadt kann nur entstehen, wenn sie in, mit und von der Stadtverwaltung zentral gesteuert und gestaltet wird. Warum? Viele Zukunftsthemen sich eng mit den Fachämtern verbunden. Allein die Mobilitätswende bedarf einiger Fachkenntnis von regionalen Gegebenheiten, Prozessen und gesetzlichen Bestimmungen – das geht nur mit den dazugehörigen Fachämtern. Darum ist es essenziell, diese von Anfang an in eine Smart-City-Strategieeng einzubinden. Dabei hilft es sich sowohl transparent und motivierend zu verhalten wie auch die Rolle jeder Person in der Verwaltung zu verdeutlichen.
2. Erarbeite eine gemeinsame Vision mit Verwaltungsspitze UND Stadtgesellschaft
Zu Beginn jeder Strategieerarbeitung steht eine Vision. Doch von wem wird diese erstellt? Teilen alle dieselbe Vision? Wir sprechen bei smarten Städten auch über Städte der Zukunft. Doch eine Vision verbindet die Gegenwart mit der Zukunft – dafür brauchen wir ähnliche Bilder. Genau diese Bilder sollten innerhalb der gesamten Stadtverwaltung gesammelt werden und zudem gemeinsam mit der Stadtgesellschaft entstehen. Denn häufig entsteht erst im Dialog das gemeinsame Bild, da wir uns auf die Gegenüber-Perspektive einlassen. Dazu gehört es auch, dass sich die Verwaltungsspitze aktiv in die Visionserarbeitung einbringt.
3. Suche nach guten Beispielen bei bereits geschriebenen Strategien
Natürlich muss das Rad nicht neu erfunden werden. Darmstadt hat vor einigen Jahren mit ihrer Strategie einen wichtigen Meilenstein gelegt, aber viele Modellprojekte sind gefolgt. Nun gilt es, passende Strategien (z. B. ähnliche Stadtgröße oder regionale Lage, Besonderheiten wie Universitäten etc.) zu finden und kritisch zu lesen. Was hat die Strategie, was wir auch wollen? Wie ist die Dokumentstruktur? Ist es für die Allgemeinheit lesbar? Meist ist nicht alles in einer einzelnen Strategie besonders gut gelöst, aber genau diese Mischung macht es. Jede Stadt hat nun die Chance, die eigene DNA mit in das finale Dokument zu bringen.
- Finde Netzwerke in deiner Stadt, die Smart City wollen und können
Smart Cities entstehen nicht allein, daher sind Netzwerke elementar. Wirtschaftsförderungen und Verbände mögen hier erste Ansprechpartner sein: Viele können folgen. Hauptsache es entsteht stadtübergreifend der tiefe Wunsch, Teil der Smart-City-Bewegung zu sein. Auf der Strecke kann es passieren, dass Projekte nicht funktionieren – aber gute Netzwerke helfen dabei, das Beste aus den Ideen und Projekten herauszuholen. Auch beim Zusammentragen wichtiger Informationen zum Ist-Zustand der digitalen Stadt helfen diese Netzwerke weiter. Natürlich sind hier auch jene Gruppen gefragt, die sich mit herausragender Expertise hervortun. Dazu gehören Themen wie Digitalisierung, Klimaschutz, aber auch Sozialengagement.
- Schaffe Klarheit für dich und in der Stadtgesellschaft, was eine Smart City überhaupt ist
Letztlich sollte durch Erarbeiten einer Strategie auch Klarheit geschaffen werden, was denn überhaupt eine Smart City ist. Zu viele unterschiedliche Interpretationen können leicht Missverständnisse hervorrufen. So viel ist sicher: Eine Smart City nutzt Technologien, ja, aber sie ist diesen nicht unterworfen. Es gibt viele weitere positive Eigenschaften einer smarten Stadt, nachzulesen in meinem letzten Artikel. Somit lohnt es sich, über diese vielen Facetten einer Smart City in der Stadtgesellschaft im Austausch zu bleiben. Die Erstellung einer Strategie ist hierbei der erste Schritt!
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