
25 Aug Meine smarten Videokonferenztools
Wir nutzen digitale Videokonferenztools in diversen Situationen, egal ob beruflich, privat oder auch in Schulungssituationen. Dabei hat sich gezeigt, dass insbesondere Anbieter eben jener Software profitieren, die bereits Erfahrungen gesammelt haben und ihre Tools benutzerfreundlich wie ausfallsicher gestaltet haben. Eines jedoch fiel schnell auf: Die benutzerfreundlichen (häufig US-amerikanischer Herkunft) Tools genügen deutschen Datenschutzanforderungen nicht. In öffentlichen Organisationen wie auch insbesondere im Bildungswesen ist das ein Problem, denn Datenschutzbeauftragte können Tools wie MS Teams oder Zoom nicht empfehlen. Was ich mich seitdem frage: Gibt es sinnvolle Alternativen?
Unterschiede Webinare und Videokonferenzen
Zunächst müssen wir zwischen Webinaren (typischerweise: nur Moderation mit Video) und Videokonferenzen (alle mit Video) unterscheiden. Die Fragen, die sich somit stellen:
- Sollten alle Teilnehmenden mit Videokamera dabei sein?
- Werden Funktionen wie Chat / Dateiupload / Umfragen etc. benötigt?
- Wie groß ist die Anzahl der Teilnehmenden?
- Werden separate Räume für Gruppenarbeiten etc. genutzt?
- Ist das Tool ohne Installation für Teilnehmende nutzbar? Gibt es hier Einschränkungen?
- Werden Warteräume angeboten?
- Wie sind Erfahrungswerte zur Performance und Video-/Tonqualität?
Je nachdem bieten sich andere Tools an und auch Preise unterscheiden sich stark. Denn was wir bei den Anbietern bezahlen, sind nicht nur die genutzte Software, sondern insbesondere den Serverspeicher, die wir durch unsere Videodateien erzeugen. Darum kann es sinnvoll sein, bei größeren Organisationen darüber nachzudenken, ein Tool für eigene Server anzuschaffen. Jedoch wird hier einiges an IT-Know-how benötigt, um die Software möglichst ausfallsicher zu gestalten und zu betreuen.
Smarte Tools
Bei den Tools stellt sich dann die grundlegende Frage, wie viel Wert wir auf Serverhosting in DE oder EU legen. Denn viele bekannte Videokonferenzsystem bieten dies nicht an oder nur eingeschränkt. Verbreitet sind bei den Alternativen die Systeme Jitsi und BigBlueButton – beides Open-Source-Lösungen, die auch auf eigenen Servern installiert werden können. Über Open Source habe ich bereits in einem anderen Blogartikel berichtet. Benutzt werden offene Systeme häufig im Bildungswesen – allerdings auf unterschiedlichen Serverumgebungen. Wer sich somit fragt, warum diese Tools ‚besser‘ oder ‚schlechter‘ laufen – je nach IT-Wartung und -Unterstützung kann solch ein Videosystem performanter gestaltet sein.
Einzelne Anbieter nutzen diese Software auf eigenen Servern, die sie dann wiederum uns zur Verfügung stellen. Durch den offenen Systemcharakter sind diese spendenbasiert oder entgeltlich nutzbar. Beispiele sind hier Edudip, fairmeeting oder auch Senfcall.
Ökologische Tools gibt es (bisher) nicht viele
Bisherige Recherchen zu smarten Webinar- und Videotools zeigen, dass hier noch viel Luft nach oben ist. Ich konnte bis auf die wenigen Empfehlungen kaum Tools finden, die ihre Server offenkundig mit Ökostrom betreiben oder/und auch ihre Server in europäischen bzw. deutschen Standorten nach DSGVO-Standard ausrichten. Ökologische Tools existieren bisher nicht viele. Aber letztendlich fängt es damit an, dass wir als Konsumenten auch diesen Tools eine Chance geben sollten. Wie ich bereits in meinem Artikel zu nachhaltiger Software beschrieben habe, können wir nachhaltige Kriterien bei der Softwareauswahl mit aufnehmen. Denn durch uns können neue Anbieter diese Tools weiterentwickeln und hoffentlich größere Marktanteile in Zukunft erreichen. Wenn ihr weitere Tools kennt – hinterlasst mir gern ein Kommentar.
Zum Nachlesen:
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