Open Source – was ist das und warum? - Digital. mit. Wert.
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Open Source – was ist das und warum?

Meldungen über digitale Impfausweise, die mit Open Source bereitgestellt werden sollen, werden im Netz vermehrt diskutiert. Doch was ist eigentlich Open Source und was sind Anwendungsbeispiele?

Open Source = offener Quellcode

Open Source beschreibt Software, die einen offenen Quellcode hat – das heißt, die Programmiertextzeilen sind für uns lesbar und verfügbar. Dieser offene Quellcode kann somit von jeder Person eingesehen, verändert und genutzt werden. Häufig geht die Bereitstellung von offenem Quellcode mit altruistischen Motiven einher, da die Software von der Gemeinschaft frei genutzt werden kann. Doch es ist auch möglich, auf solch offenem Quellcode ein Geschäftsmodell aufzusetzen – denn nicht jede Person kann mit dem frei zur Verfügung gestelltem Quellcode direkt etwas anfangen. Eine gewisse Grundkompetenz in puncto IT ist notwendig und häufig wird auch ein eigener Server für den Betrieb benötigt.

Videokonferenzen als Beispiel

Bekannte Beispiele sind heutzutage Videokonferenzen, die auf den frei verfügbaren Systemen BigBlueButton oder Jitsi aufgesetzt werden. Beides sind offene Systeme, demnach können Programmierende auf der ganzen Welt prüfen, inwiefern Sicherheitsstandards eingehalten werden und die Systemperformance verbessern. Damit wird letztendlich auch der Nachhaltigkeitsgedanke weiter fortgeführt, denn Software für kommende Generationen nutzbar zu machen – genau eben dies ist der Ansatz von offenem Quellcode. Trotz alledem können Anbieter für Videokonferenzen den Betrieb dieser Systeme auf ihren Servern auch in Geschäftsmodelle umwandeln, wie dies vorrangig bei Bildungseinrichtungen zu beobachten ist. Doch auch hier werden Grenzen schnell sichtbar: die Auslastung der Server obliegt beim jeweiligen Anbieter und wahlweise auch am Netz des Nutzenden – nicht zwingend am System selbst. So läuft BigBlueButton in der einen Schule manchmal konsistenter als in einer anderen Schule. Auch Server und deren Wartung müssen bezahlt werden, somit ist der dauerhafte und verlässliche Betrieb definitiv kostenintensiv, ein Geschäftsmodell und personelle Betreuung somit notwendig.

Anwendungsbereiche von Open Source

Anwendungsbereiche von offenen Systemen sind vielfältig, jedoch versuchen insbesondere Organisationen aus dem öffentlichen Bereich (z. B. Schulen) solche Software zu verwenden. Die Vorteile liegen klar auf der Hand, so wird der Gemeinschaftsgedanke gestärkt und monopolistischen Softwareentwicklungen entgegengewirkt. Datenschutzbestimmungen wie die der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) werden so aber leichter nachvollziehbarer auf dem inländischen Markt anstatt geschlossener Systeme. Die Weiterentwicklung der Software wird partizipativ angesehen, so werden Benutzende direkt dazu aufgefordert, Schwierigkeiten oder Fehler zu melden und an der Problemlösung mitzuwirken. Gleichzeitig liegen hier natürlich auch die Nachteile, da es passieren kann, dass nicht sofort eine Lösung gefunden wird. Zudem kann auch der Gedanke verfolgt werden, Software als geistiges Eigentum anzusehen und eben erst durch eine Patentierung von spezifischen Anwendungen ist die kommerzielle Verwertung möglich. Innerhalb eines solchen Geschäftsmodells kann es auch ein Mehrwert sein, den Support für technische Schwierigkeiten mit anzubieten.

Open Source ist transparent und gemeinwohlorientiert angelegt

Zusammenfassend nehme ich open Source Software als transparent, inklusiv, partizipativ und gemeinwohlorientiert wahr. Demnach ist sie prädestiniert für den öffentlichen Sektor, aber auch in vielen anderen Bereichen denkbar. Neben Videokonferenzen gibt es auch andere Anwendungen wie Audacity als digitales Tonstudio und WordPress für die Gestaltung von Webseiten. Ein besonderes Kennzeichnen von open Source Software ist es, dass sie sehr technologieoffen programmiert wurde. Wir können uns demzufolge freuen, dass wir diese Anwendungen mit verschiedenen Betriebssystemen oder wahlweise auch Browsern nutzen können. Kennt ihr weitere Anwendungen, die auf open Source basieren?

Zum Nachlesen: